CURRICULUM
Roberto Da Silva (Katalog) - Banco do Brasil Kontakt-Zentrum, Gluckgasse, 2 – Wien, Österreich
In den letzten Jahren wird die ästhetisch Erfahrung unter dem Zeichen folgender zwei gleichbleibenden Merkmalen erlebt: einerseits konzentriert sich der Künstler auf sich selber, er reflektiert über seine eigenen Fortschritte und Gedankengänge die sie begleiten, andererseits tritt er in die Welt hinein, durchdringt den Raum „in-die-Welt“ kommt gelegen, den Grund meiner eigenen Untersuchung zu beleuchten. Die Absicht meiner Nachforschungen zwischen Kunst und Gesellschaft – in die Kunst Ausdruck eines festgeprägten sozialen Sachverhaltes ist in einem genau bestimmten Zeitabschnitt, nämlich dasw heute – drängt mich zu einer Reflektion über die Umwelt in der ich lebe. Als subjekt meiner Untersuchungen nehme ich die Grobstadt, die Metropole (oder die zukünftlige Megalopole), das Verhalten des Seins im städtischen Umfeld; die Ursache dafür.
Die aufgabe eines Künstlers sehe ich wie etwa ein „Zaubermaler“, Alchimist oder ein verschlossener, in sich selbst zurückgesogener, sondern wie einer, der in der Realität, die ihn umgibt, lebt und leidet, einer, der vorwegzunehmen, zu reflektieren und sich auszudrücken versteht. Aber zur gleichen Zeit, in welcher derr Künstler in der Kunst sich auszudrücken sucht, breibt er im Akt selbst analytische Forschung über die Kunst.
„Das Zuviel-Öl ist gestorben, geboren ist der Geist“ – das ist eine Einstellung, die mir sehr geholfen hat bei der Suche nach einer Ausdrucksform der Kunst. Ich habe nach Zeichen gesucht, nach einer geraden Linie, nach Raum. Für uns brasilianer sind dies starke Wirklichkeitselemente. Dieser Freiheitssin, „uberzuwechseln in weiten Raum, ist innerhalb der Grobstadt für den Grobteil der brasilianer bereits zu Verrücktheil geworden.
Das Geschlossene. Quadratische, Rechtwinklige, das Massengedränge, die Höhe, Zeichen des Überhobenen, die Straben haben unserer eigenen Lebenshaltung zu.
Dieser „soziale Abstrahismus“ wird umso intensiver, je mehr wir uns in die Nähe unserer Metropolen (oder unserer zukünftigen Megalopolen) zubewegen.
Gerade diese vorgetäuschule „Schönheit“ der Grobstadt zerlege ich auf dem Papier. Die abstrahierte Wirklichkeit zerteile ich in ausdrucksstarke Zeichen bishin zum Wahnsinn; jedoch ein präziser Wahnsinn, weil die Zerstörung nicht minder präzise ist; und letztendlich sind wir das am meisten irrationale Zeichen der Grobstadt.
Eine noch gröbere Wertschätzung findet in meinem Werk der „Geist der Objekt“ – das Wissensobjekt, das Werk in sich selber, das produzierte Objekt verliet seinen Wert, wird eine geschlossene Form, nicht mehr mitteilbar, wir sind dabei immer noch mehr nur Pünktchen, beweglich zwar, jedoch nicht mehr mitteillungsfähing bis zu jenem Augenblick, in dem wir unsere Umwelt nicht mehr geschossen vorfinden, dann fällt die Angst, der Geist kommuniziert, das Werk spricht; seine schriftliche oder verbale Botschaft Umgesetztler Theorie. Ein Rückruf an den Kritizismus der 17, Jahrhunderts:
„Die menschliche Intervension mub, bevor sie über die Welt nachdenkt, zuerst über sich selbst reflektieren.“
Roberto Da Silva
Wien 1981
Roberto Da Silva (Katalog) in Kunsthaus Übersee-Feldwies e.V. Blumenweg 5 – 8212 Übersee, Deutschland
In der städtischen Umwelt eine Sprache zu suchen, haben auch die Experimentalisten der 70er Jahre versucht, indem sie MIT einer internationalen Sprache arbeiteten. Ich suche heute eine Sprache, die auf Zeichen gründet, die unsere Gesellschaft zurücklässt. Dabei bin ich mir bewusst, dass die darstellende Kunst eine gröbere Beziehung mit der Öffenttlichkeit braucht. Die Kunst in sich kennt heute mehr denn je die Notwendigkeit dieser Beziehung Kunst-Öffentlichkeit. Das ist der Grund der mich der Umgebung näher bringt, indem ich ein Subjekt suche, das sich mit grösserem sozialem Sinn widerspiegelt. Ich untersuchte den Grund, warum die Gesellshaft sich vrändert, wenn man sie mit der Wirklicheit des Bildes konfrontiert, das von unseren Metropol-Grobstädten hinterlassen wird. Ich habe eine Sprache gefunden, die nicht Konstruktiven, nicht Konkret ist, aber sie ist auch nicht Abstrakt.
Ich suche in der städtischen Wirklichkeit ein Zeichen, das unsere Wirklichkeit in der kennzeichnet, aber nicht vom formalen Gesichtspunkt aus, indem ich aus der kunst eine einfach individuelle Kreativität mache, sondern in der Weise, dab Ich mir einem in der Umgebung gereiften Prozesses bewusst bin, seiner Bedürfenisse, seiner Zugeständnisse an die Welt. Dies bindet die kunst an die soziale, materielle und lebendiege Wirklichkeit, so das durch dessen Hilfe und dessen Vermittlung die Kunst sich direkt in die kulturelle Aktivität und in das menschliche Leben in seiner weitesten Ausdehnung einreiht.
In meiner Arbeit greife ich das Zeichen der Umgebung, das einen Sinn trägt und eine soziale Wirklichkeit ist, weil es in das Verhalten des städtischen Menshen hineinspielnt. Diese Umgebung, der die Abgrenzung von vorstädtischen Wohnbereichen zu den zentralen Geschäftsviertel fehlt, wir spüren, die Szene ist chaotisch; die zusammenhaltenden Bindungen verlieren sich und die symbolische Bedeutung existiert nicht. Das einzige ausdrückliche Ergebnis ist eine chaotische Entwicklung; gelegentlich psychologisch allzu gelährlich.
Diese Komplexität von Bilden greift auf das Verhalten des Menshen über. Sie wnadelt sich in Zeichen, die einen Teil seiner alltäglichen Wirklichkeit ausmarcht. Diese Bilder, die ihm aufscheinen, gestalte ich in eine Zeichnung, organisiert nach einer Ordnung, wie der Stadtmenschen in wenigen Sekunden aufnehmen und dieses Bombardieren von Bildern geistig organisieren möchte. Eben, der Meschen hat von Natur aus diese Tendenz zur Ordnung, und diese Tendenz ist im Künstlerischen Ausdruck gegenwärtig.
Roberto Da Silva
Übersee 1983
TRAUNSTEINER WOCHENBLATT, Die Grossetagzeitung im Sudostbayerischen Raum (.....) Nr. 148 – 129. Jahrgang – Samstag, den 13.8.83, Traunsteiner, Deutschland
Ausstellung Da Silva eröffnet
Auch Kurt Biedenkopf im Exter-Kunsthaus
Bürgermeister Peter Stöger begrübte die Gäste zur Vernissage der Ausstellung des brasilianischen Künstlers Roberto Da Silva, der 35 abstrakte Werk zum Thema „Faszination der Grobstadt“ im Exter-Kunsthaus bis 28. August zeigt. Lichter und Zeichen, Bewegung und Kontrast, soziologischen Probleme bearbeitet der 34 jährige Da Silva in streng-grafischer Form. Die Ausstellung – ein echter Kontrast zur gerade abgelaufenen Steinleitner-Gedächtnis-Ausstellung – gehört folgerichtig in das Konzept des Kunsthauses Übersee-Feldwies, neben bildhaften Werken der 19. Und 20. Jahrhunderts auch die Pflicht und Aufgabe zu erfüllen, die Jetzt-Zeit mit ihren Problemen in der Kunst widerzuspiegeln.
Scheint der Zugang zu den abstrakten ölbildern, Zeichnungen und Werken in Mischtechnik auch nicht leicht, lohnt sich doch die Mühe, sich damit auseinanderzusetzen. Zu den Gästen der Vernissage zählten neben vielen Mitgliedern und Freuden des Exter-Kunsthauses auch Professor Kurt Biedenkopf und seine Frau, Künstler wie Walter Lederer und Walter L. Brendel, Gemeinderäte, die Rundfunkjournalistin Gabriele Toepsch-Zipplies, brasilianische Besucher sowie der Künstler selbst, der mit Frau Christina und Tochter Anita extra aus Rom angereist war. Auch Wolfgang Hönes, der nächste Ausstellung im Exter-Kunsthaus betreitet, lieb sich den Besuch nicht nehmen.
Die Ausstellung Roberto Da Silva ist bis einschlieblich Sonntag, 28. August, täglich von 17 bis 19 Uhr im Exter-Kunsthaus, Blumenweg 5 in Übersee-Felwies, zu besichtigen. Auch das grobe Ateliert mit Werken von Professor Julius Exter steht offen.Die zusätzlichen Öffnungszeiten an Sonntagen ab 14 Uhr, die nur f“ur die Steinleitner Ausstellung galten, entfallen wieder. Kd
TRAUNSTEINER WOCHENBLATT, Die Grossetagzeitung im Sudostbayerischen Raum (endereço) – Nr. 159 – 129. Jahrgang – Mittwoch, den 24. August 1983
Roberto Da Silva
Ausstellung noch bis Sonntag
Der Brasilianer Robeto Da Silva, Jahrgang 1949, stellt noch bis zum Sonntag 35 Werke im Exter-Kunsthaus täglich zwischen 17 und 19 Uhr vor. Da Silva besuchte Kunstschulen in seine Heimatstadt Recife und studierte an der Universitä Rom in Italien weiter. Einzelausstellungen hatte er bereits im Jahr 1973 wie am Museum für Zeitgenössische Kunst in Olinda, Brasilien, oder in der Nuova Galleria Internazionale in Rom 1980. Werk Da Silvas waren in zahllosen Gruppenausstellungen zu sehen. Um nur einigen zu nennen: Museum für sakrale Kunst in Joao Pessoa, Haus der Kuntur, Caruaru, im Staatsmuseum von Pernambuco in Recife, in der Akademie der schönen Künste in Atlanta/USA, in Galerien in Florenz, Heidelberg, Wien, in Curitiba/Brasilien.
Er beschickte den dritten Brasilianischen Kunstsalon in Sao Paulo, Brasilien, ebeson wie den 33 Salon de la Jeune Peinture, Jeune Expression im Grand Palais des Champs-Elysées in Paris. Heute lebt Roberto Da Silva mit seine Familien in Rom und nutzte die Zeit seiner Ausstellung im Exter-Kunsthaus im Übersee zu einem Urlaub in Bayern. In Übrsee scheinen die grobstädtischen, soziologischen Verflechtungen die der Künstler in seinen Bildern in Öl und Mischtechniken, aber auch mit Chinatusche ausdrücken will, nur auf den ersten Blick am falschen Platz. Der in der Grobstadt Recife geborene Künstler stellt den „Kontrast“ in den Mitellpunkt seines Werkes.
Der Kontrast kommt in den abstrakten Bildern in Schwarz Weib-Kompositionen ausdrucksstark zum Tragen. Kontrast ist für ihn der schon ganz gut deutsch spricht, auch aus tauschbares Wort für „Kontakt“ Gegensätzliche Welten nehmen Kontakt auf förden die Diskussion die Bereitschaft zur Auseinander setzung. Ob die Ansichten dann zusammenkommen scheint Da Silva nicht so wichtig Entscheidend ist für ihn aus jeder Situation zu lernen immer zu studieren, wie er es selbst formuliert.
Chiemengau-Zeitung – Ausgabe des Oberbayerischen Volksblattes für Prien, das Achental und den Landkreis Traunstein – West Germany – Freitag, 19 August 1983 – Nr. 189 – 39 Jahrgang
Roberto Da Silva im Überseer
Exter-Kunsthaus
„Da Silvas Bilder vollführen dergestalt einen doppelten Salto. Was vor 60 Jahren aus Kunst in alltäglisch Realität umschlung, das wandelt Bildflache und provoziert so allenfalls die sinnlos pinkante Ästhetenfrage, was diesee Collagen denn un eigentlich seinen: Abstrakte Konstruktion, oder womöglich schon wieder ein Kritischer Realismus.“
Klaus Schömmetzler
Roberto Da Silva im Museum Murillo la Greca – Recife.
Chimengau-Zeitung – Ausgabe des Oberbayerisch Volksblattes für Prien, das Achental und den Landkreis Traunstein – West Germany – Freitag, 19 August 1983 – Nr. 189 – 39. Jahrgang, pg. 14
Strabenzüge
Roberto Da Silva im Überseer Exter-Kunsthaus
Abstraktes hat es immer schwer gehabt rund um den Chiemsee, in dieser Ideallandschaft einer blühenden künstlerischen Gegenständlichkeit. So könnte man es fast für Wagemut halten, wenn ausgerechnet Übersees Bürgermeister Peter Stöger einen brasilianischen Konstruktivisten, Roberto da Silva, ins Land und für diese Austellung ins Exterhaus holte. Doch so grob ist der Wagemut wiederum nicht. Da Silva Abstraktheit nämlich hat ihre Wurzein tief im Gegenständlichen. Und seine Motive sind womöglich näher an der heutigen Wirklichkeit von Übersee-Feldwies als selbst Julius Exters hinreibende See-Stücke. 300 Meter nah um es genau zu sagen – die Entfernung zwischen dem Exter-Kunsthaus und der Autobahn.
Roberto Da Silva malt, schneidet und klebt Straben-Diagramme. Und er macht so zugleich mit stiller Ironie darauf aufmerksam, wie sehr unsere prosaische, technisierte Gegenwart wiederum eine Folge von Kunst ist. Denn das Alltagsbild moderner Straben – so Da Silvas Bild-Argumentation ist ja kein Zufallsergebnis, vielmehr die Folge schwerwiegender ästhetischer Entscheidungen. Wie der Bauhaus-Stil (und seine zahllosen Entstellungen) weltweit unsere Architektur prägte, so schuf dessen malerische Parallelströmung, der Konstruktivismus, dieser neuen Rechteck-Welt ihre Zeichensprache, ihre buntgeometrischen Symbole: Eine Verselbständigung von Kunst zum schieren Gebrauchsobjekt, deren Schizophrenie wie bis heut nicht verwunden haben: Was macher Zeitgenosse im Museum noch immer als Kleckserei empfindet, das akzeptiert er ganz selbstverständlich, sobald es am Strabenrand steht und ihm die Vorfahrt gestattet.
Da Silvas Bilder vollführen dergestalt einen doppelten Salto. Was vor 60 Jahren aus Kunst in alltägliche Realität umschlung, das wandelt sich bein ihm zurück in die gerahmte Bildfläche und provoziert so allenfalls die sinnlos pikante Ästhetenfrage, was diese Collagen denn nun eigentlich seien: Abstrakte Konstruktion, oder womöglich schon wieder ein kritischer Realismus.
Die Ergebnisse jedenfalls sehen aus wie Szenen aus dem elektronischen Stadtplan einer gröberen Verkenhrszentrale. Rechteckige Häuser-Karrees. Strabenfluchten mit fortlaufenden und durchbrochenen Mittelstreifen, farbige Markierungen und darwischen zu quadratischen Symbolen reduzierte Fahrzeuge – und Fubgängerbewegungen.
Dab hieraus keine Illustrationstafeln für die allgemeine Verkehrstatistik werden, sonder hochgradig stilisierte Kunst, dafür sorgt da Silvas Collage-Technik. Er schneidet die streng diagonalen Grundraster seiner Bilder aus schwarzen Karton, uns setzt dann als einzige Farbakzente seine geraden Linienmarkierungen, seine Ketten und Grüppchen bunt gemalter oder geklebter Quadrate, die je nach Gröbe und Position für erleuchtete Fenster, Lichtreklamen, Fahrzeuge oder Menschengruppen stehen. Der Eindruck gleicht nächtlichen Grobstadtpanoramen, und transportiert viele Assoziation an Technisierung, Vermassung, Vereinsamung. Hergestellt aber ist es mit den rein abstrakten Grundformen Dreieck, Recheck, Linie und Quadrat, und mit Farbserien von der ehernen Logik des Ittenschen Lehrbuchs.
Das alles ist beileibe nicht neu. Schon Piet Modrian hat vor vierzig Jahren seine New-York-Eindrücke in ganz ähnliche Farbraster umgesetzt. Neu ist allenfalls die Schwärze, das Kalte Feuer, die skeptische Distanz und der austauschbare Seriencharakter von Da Silvas Bildern. Bei ihm pulsiert kein mystischer Grobstadt-Enthusiasmus. Seine Variationen sind – wie ihre öden Vorlagen – immer neun Brechungen des immer Gleichen: Ein tristes, schwarzbuntes Kaleidoskop. Und hier sitzt auch die entscheidende Schwäche von Da Silvas eindrucksvoll perfekter Technik: Man könnte aus den etwa 30 gezeigten Bildern dieser Serie getrost auch dreibigtausend machen; und es wären am Ende doch nur dreibigtausend Ansichten des selben Bildes.
Um dem zu entgehen, ist Da Silva einige Male aus dem Schema ausgebrochen: Etwa, indem er seine Stadtpläne rein graphisch schwarz auf weib gestaltete. Oder, indem er sie mit Öl auf Leinwand – zweimal sogar in grobe, vierteilige Kompositionen – übersetzte. Doch, da werden dann allzu schmerzhaft die Grenzen des Handwerks spürbar. Die notwendige Glätte klappt nicht mehr; die Farbe wird fett und streifig und drängt sich unnötig vor; und die gemalte Buntheit macht ihre Muster dekorativ und beliebig. Nein, dieser Roberto Da Silva ist kein Maler. Aber ein guter Graphiker. Und ein noch besserer Beobachter.
Klaus Schönmetzler
Roberto Da Silva im Museum Murillo La Greca – Recife 2008
Weinheimer – Nachrichten – Weinheimer Morgan – Weinheimer Anzaiger – Weinheimer Zeitung – Nr. 35 / Mittwoch, 15 Februar 1984 – West Germany
Abstrakte Kunst in der Volksbank
Weinheim. Ab dem heutigen Mittwoch stellt die Volksbank in einer neuen Austellung die Arbeiten eines Künstlers vor der sich Hauptsächich mit der Atmosphäre der Grobstadt in Verbindung mit technisierung, Vermassung und Vereinsamung befabt. Gezeigt werden Ölbilder und Grafiken des Brasilianers Roberto Da Silva.
Hauptausdrucksmittel inseinen Arbeiten sind geometrische Symbole und abstrakte Grundformen wie Dreieck. Rechteck, Linie und Quadrat. 1949 in Recife, Brasilien, geboren, Besuchte Da Silva Kunstschulen in Recife und studierte an der Universität in Rom. Neben der Beteiligung an zahlreichen Gruppenausstellung im in-und Ausland zeigte er seine Arbeiten unter anderem in Rom, Wien, München, Olinda (Brasilien).
Die Austellung wierd eroffnet am heutingen Mittwoch, 15, Februar, 19 Uhr. Einführende Worte spricht Dr. Wolf-Georg Borttscheller, Weinheim. Als Repräsentant des brasilianischen Konsulats in Frankfurtht wird Konsul Luiz Bruno de Almeida e Souza anwesend sein. Sie erreichen den Aussteilungsraum über den ebenerdingen Eingang zum Kundenraum Volksbank Reisen von der Banhofstrabe aus oder direkt von der Tiefgarage (Zufahrt von der Bismarckstrabe) über seine Treppe. Die Austellung dauert bis der üblichen Geschäftszeiten geöffnet.
Roberto Da Silva „Do desenho ao Objeto“ Allgemeine Zeitung , Postfach 3120, 6500 Mainz 1 – West Germany – Freitag, 19 September 1985 –
Kontrastzeichen urbaner Kultur
Bilder von Roberto da Silva in Industrie-und Handelskammer
„Wenn die Sprache wirklich die Grundlage der Kultur ist, versuchen ich in das einzudringen, was die Kultur meiner Umgebung ist, um eine Sprache zu finden“. Roberto Da Silva, 1949 in Recife geboren, Absolvent der dortigen Philosophischen Fakultät sowie der Kunstschule, ist bereits durch zahlreiche Ausstellungen in Italien, Frankreich und den um zeitgenössiche brasilianische Kunst setzt er sein ästhetisches Prinzip des formalen Wechselspiels zwischen objektiver Realität und künstlicer Wirklichkeit.
Ölbilder und grafische Collagen, die augenblicklich in den Räumen der Industrie-und Handelskammer zu sehen sind, spiegeln jenes Bemühen des Künstlers, formale Komplexität in analytischer Weise auf ihre konstituierenden Elemente zu reduzieren. Was bleibt sind Symbole, „ Zeichen einer Metropole“, die sich in ihrer geometrischen Eindeutigkeit zwischen Linienrastern grundribhaft zu einer „städtischen Wirklichkeit“ ergänzen. Doch welche Art der Wirklichkeit offenbart sich in den Arbeiten Da Silvas?
Tatsächlich ist seiner Kindheit mit dem städtischen Milieu verwachsenen Künstlter nicht das abbildhafte Element bedeutsam; vielmehr sucht er in einer kla definierten Bildersprache Spuren zu legen, die erlauben, das Leben der Stadt als ein pulsierendes System zu begreifen, das zwischen steinerner Gleichgültigkeit unds gefühlvoller Menschlichkeit oszilliert. Um die assoziative Orientierung seiner Spurensuche nicht durch eine symbolhafte Überfrachtung zu verwirren, beschränkt sich Da Silva in der Wahl der künstlerrischen Ausdrucksmittel auf rechteckige Formen, die sowohl in negativer als auch positiver Prägung die Oberflächenstruktur der Werke bestimmen.
Neben der formgebundenen Gegenstätzlichkeit konzentriert sich Da Silva in seiner Farbwahl auf primäre Kontraste, die sich jedoch mitunter in harmonischen Farbreichen auflösen. Mag im Spannungsfeld jener „Kontrastzeichen“ die städtisch Wirklichkeit zunächst zu einem statischen Gefüge erstarren, so schlieben sie dennoch das Phänomen der Bewegung und des Lichts nicht gänzlich aus. Allerdings erfahren die dynamisch Vorgänge keine lineare Darstellung, sondern werden in einem Spiel der Farben und formen in den Raum projiziert.
Somit erfabt die Zeichensprache Roberto Da Silvas das städtische Milieu als einen eigenständingen Raum, eine nahezu autark anmutende Lebenszelle (bis 30 September) Sabine Lang
Roberto Da Silva im Industrie-und Handelskammer – Mainz 1985
Roberto Da Silva „Do Desenho ao Objeto“ Nachrichten der Industrie-und Handelskammer für Rheinhessen – 10 Oktober 1985, Aus dem Kammerbezirk.
Ölbilder und Grafiken von Roberto da Silva
Nicht nur den gegenseitigen Handel und die wirtschaftliche Zuzammenarbeit fördem will die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, sondern sie will auch Gelegenheit geben, den geistig-kulturellen Austauschen zwieschen Brasilien und Deutschland zu pflegen. Aus diesem Grunde wurde zum Abschlub des Brasilien-Wirtschältstages eine Ausstelung mit Ölbildern und Grafiken des brasilianischen Künstlers Roberto Da Silva eröffnet. Präsident Konsul Reinhard L. Jagdt begrübte bei bei dieser Eröffnung – neben zahlreichen anderen brasilianischen Gästen – den brasilianischen Generalkonsul Julio Gonçalves Sanchez sowie Vertreter der spanischen Botschaft. Mit diese Austellung wolle das brasilianische Honorarkonsulat für Rheinland-Pfalz auch an den Nationalfeiertag des südamerikanischen Landes am 7. Setember erinnern. Präsident Konsul Jagdt wies auf die Bedeutung Brasiliens als einem wichtigen Faktor in der Weltwirtschaft ebenso hin wie auf die traditionee engen Gemeinsamkeiten zwieschen den beiden Ländern. Unternehmerisch tätige Menschen und Künstler seien beständig auf der Suche nach Neuem, sie brauchten Freiräume, um individuell schöpferisch tätig sein zu können. Dies sei ebenfalls eine Motivation für eine Kunstausstellung in den Räumen einer Industrie- und Handelkammer, betonte er. Präsident Konsul Reinhard L. Jagdt stellte dann kusz den Künstler vor: Roberto Da silva, 1949 in der brasilianischen Stadt Recife geboren, seit 1977 in Rom lebend, hat seinen Werke bereits in vielen Austellungen gezeigt – in Brasilien abenso wie in Italien, in den USA, in verschiedenen anderen europäischen Ländern und auch in der Bundesrepublik. Seine Bilder seine geprägt vor der Grobstadt, geprägt von seiner Heimatstadt Recife, dem „brasilianischen Venedig“, mit seinen Gegensätzen zwischen Modernern und Althergekommenem. Gegensätze, die es auch in seiner Wahlheimat Rom gebe Diese Eindrücke setzte er um in abstrakte Formen, in Linien und geometrische Figuren, die eine Einordnung nicht leicht machen. Die geometrische Form präge seine Sicht der Grobstadt und ihrer Kontraste.
Roberto Da Silva verdeutlischte sein Anliegen, sein Wierken als Künstler in einem Brief, den er an den neuen brasilianischen Präsidenten Josè Sarney gerichtet hatte und dessen Übersetzung bei der Ausstellungseröffnung verlesen wurde. In diesemBrief bekannt sich Roberto Da Silva nachaltig zur Demokratie, zu der er als brasilianischer Staatsbürger mit seiner Arbeit einen kleinen Beitrag leisten wollw. Er habe den Staat Pernambuco, seine Heimat im Nordosten Brasiliens ausgewählt um die Beziehungen zwischen Deutschen und Brasilianern zu stärken (gezeigt wurden in dieser Ausstellung auch einige Werke von zeitgenössischen Klünstlern aus Pernambuco). Als Künstler, so Roberto Da Silva könne er der Wirklichkeit seines Landes gegenüber nicht indifferent sein. Er sei sich bewubt, dab im Wechselspiel der statischen und dynamischen Kräft sich der soziale Fortschrift verwirklich, wenn man auch nicht auber acht lassen dürfe, dab dersoziale Fortschrift unmittelbar mit dem wirtschaftlischen Fortschrift zusammenhängt. „Die Landkarte Brasiliens solt staft der Farbe der Bundesstaaten die Farben von Produktion und Arbeit tragen“, zitiert er abschliebend ein eigenes Gedicht.
Roberto Da Silva
Einzellausstellungen
1973 – OLINDA, Brasilien. Museum für Zeitgenössische Kunst
1974 – RECIFE, Brasilien. Galerie Linea
1980 – ROMA, Italiien. Nuova Galleria Internazionale
1981 – WIEN, Österreich. Brasilien Bank – Kontakt Zentrum
1983 – MÜNCHEN, Deutschland. Brasilianischen Generalkonsulat
– ÜBERSEE-FELDSWIES, Deutschland. Kunsthaus
1984 – WEINHEIM, Deutschland. Volksbank
1985 – ROMA, Italien. Kunst Untersuchung Luigi Di Sarro
– MAINZ, Deutschland. Industrie-und Handelskammer für Rheinhessen
– ROMA, Italien, Mikros Architektur
1986 – ROMA, Italien, Studio Spazio
– RECIFE, Brasilien, Metropolitan Kunst Galerie
1987 – MILANO, Italien. CITIFIN Gallerie
POMPEIA (SÃO PAULO), Brazil. Monteiro Lobato Bibliothek
1992 – RECIFE, Brasilien. Brasilien-Italien Kultur Institut
2001 – ROMANS, Frankreich. Romans Museum
2003 – RECIFE, Brasilien. Institut für Sehgeschädigte
– RECIFE, Brasilien. Platz Marco Zero (Performance) – Altstadt Recife
2008 – RECIFE, Brasilien. Museum Murillo La Greca
Gruppenausstellungen
1971 – JOÃO PESSOA, Brasilien. Museum für Heilig Kunst
1973 – OLINDA, Brasilien. Museum für Zeitgenössiche Kunst
RECIFE, Brasilien. Staat Museum
1975 – ATLANTA, USA. Akademie für Schönen Künst
RECIFE, Brasilien. Recife Stadt Galerie
1979 – ROMA, Italien. Nuova Galleria Internazionale
1980 – FIRENZE, Italien. Galleria Il Cenacolo
HEIDELBERG, Deutschland. Heidelberg Kunstverein
ROMA, Italien. Brasileinhaus Kunst Galerie
1981 – WIEN, Österreich. Künstlerhaus
ROMA, Italien. Studium AM16
1982 – PARIS, Frankreich. Grand Palais des Champs Elysées
SÃO PAULO, Brasilien. Stiftung Mogid Okada
1984 – IBIZA, Spanien. Museum für Zeitgenössiche Kunst – IBIZAGRAFIC84 Biennale
BARCELONA, Spanien. Fundación Juan Miró
1985 – MAINZ, Deutschland. Industrie-und Handelskammer für Rheinhessen
1986 – RECIFE, Brasilien. Metropolitan Kunst Galerie
1987 – BERLIN, Deutschland (DDR). INTERGRAPHIC87 Biennale
1988 – RECIFE, Brasilien. Brasilien-Italien Kultur Institut
1990 – RECIFE, Brasilien. Katholisch Universität
1992 – TOURNON, Frankreich. Tournon Atelier
1996 – MARSEILLE, Frankreich. Le Hors-La Association Culturelle
– VARSAW, Polen. Biennale Plakatu
1998 – ROMA, Italien. Centro delle Culture di Roma
2001 – ROMANS, Frankreich. Galerie TRANS
2005 – RECIFE, Brasilien. Manuel Bandeiras Raum, Buchhandlung SARAIVA (Pernambuco Kunst Schule)
2008 – RECIFE, Brasilien. Museum Murillo La Greca
Roberto Da Silva,“Die Brüken von Recife“ - Roma 1985